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Elternrolle trotz Sucht

Suchtbetroffene Menschen lassen sich nicht auf ihre Sucht reduzieren. Sie haben viele unterschiedliche Rollen, und wenn sie Kinder haben, auch diejenige als Eltern.

Die Sucht beeinflusst das Leben der betroffenen Person

Die Merkmale einer Sucht (Kontrollverlust) wirken sich so aus, dass der Konsum oder das Suchtverhalten den ganzen Alltag bestimmen kann. Das kann so weit gehen, dass die Betroffenen sogar die einfachsten Alltagsverrichtungen, wie essen und sich waschen, vergessen.

Je nach Stadium der Sucht im dem sich eine Person befindet –, zu keiner Änderung motiviert, Versuch aufzuhören, Rückfall – kann das Verhalten und die Kompetenzen der betroffenen Person variieren.

Wer sich in einer Phase des Konsumstopps befindet, hat unter Umständen einen Terminplan, der von zahlreichen Betreuungs-, Kontroll- und Behandlungsterminen gefüllt ist, und setzt manchmal die ganze Energie in diesen Prozess, auf Kosten der Verfügbarkeiten.

Die Sucht kann sich auf Elternkompetenzen auswirken

Die psychoaktiven Substanzen können sich auf die Ausübung der Elternaufgaben auswirken, indem sie das Erinnerungsvermögen, die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung, die Gefühle, den Wirklichkeitsbezug und die Präsenz im Hier und Jetzt beeinträchtigen.

Dabei sollte kein direkter Kausalzusammenhang zwischen Sucht und mangelhaften Elternkompetenzen hergestellt werden.

Die Elternkompetenzen können durch geeignete Hilfs- und Dienstleistungsangebote positiv beeinflusst werden.

Die Aufwertung der Elternrolle hilft suchtbetroffenen Eltern, sich weiterhin anzustrengen, um den Konsum zu reduzieren oder ganz aufzugeben. Dies kann als Bewegungshebel funktionieren, um eine Verhaltensänderung einzleiten oder fortzusetzen. Doch sollten die zuständigen Dienste jederzeit die Interessen des Kindes in den Vordergrund stellen.

Häufige Haltungen und Gefühle suchtbetroffener Eltern

  • Schuld- und Schamgefühl für die eigene Sucht und das Versagen als Eltern
  • Schmerzgefühl
  • Isolation
  • Ambivalenz: das Beste für das Kind wollen, zugleich die Platzierung des Kindes kaum akzeptieren können
  • Bedrohungsgefühl durch Pflegefamilie: das Gefühl, von den Pflegeeltern ersetzt und verdrängt zu werden
  • Verdrängung: Leugnung oder Minimierung der Suchterkrankung und ihrer Auswirkungen auf die Kinder
  • Unbeständigkeit: Ständig verändertes Verhalten
  • Phasen des «Überengagements» und Phasen des «Verschwindens»

Eine Mutter und der Alkohol